Die Berufung und Erwählung

Die Schrift legt sich, - so sagt es uns der Prophet Br. Branham - selber aus : Gott wusste, wer Ihn brauchen würde, und wer nicht. Jeder Botaniker weiß: Eine Rebe bezieht ihr Leben nicht aus sich selbst, sondern aus dem Weinstock. Der Weinstock selber hingegen bringt nicht die Frucht hervor, sondern die Reben. Die Rebe ist abhängig vom Weinstock, - ob sie will oder nicht, - ob sie das begreift oder nicht! Ohne diese Abhängigkeit würde sie verdorren und sterben. Gott wusste vor Grundlegung der Welt, wie sich jeder Mensch entscheiden würde, - ob er lieber sein eigenes Leben behalten wollte oder ob er wirklich von Herzen umkehren wollte von seinen bösen Wegen, sein eigenes Leben zu lassen und sich Gott zu übergeben in Christus Jesus! Gott hat jeden Menschen mit einem freien Willen ausgestattet, und den tastet ER niemals an! Er wird dich niemals gegen deinen Herzenswunsch erretten, wenn du viel lieber in der Welt etwas werden möchtest oder an etwas anderes glauben möchtest. ER gibt jedem Menschen das, was er in seinem Herzen wirklich will! Und das ist es, was das Vorherwissen Gottes und somit die Erwählung ausmacht. Den Tag meiner Umkehr weiß ich noch haargenau: Es war der 18. August 1993. Ich war noch nicht wirklich frei, wiedergeboren, - hatte nicht wirklich das Leben aus dem Wort Gottes. Es war mir nicht lebendig, sondern es kam mir vor wie eine unverständliche Lektüre. Und als ich am 18. August in dieser Predigt "Durst" las, da kam plötzlich, ohne, dass ich darum gebetet hatte, eine gewaltige Offenbarung über mich, die mich aussprechen ließ : "Das ist ja wirklich alles die Wahrheit!" Ich fiel in meinem Schlafzimmer in meiner kleinen Wohnung in Velbert (damals) auf die Knie und tat aufrichtig von Herzem Buße! Ich bekannte dem Herrn Jesus alle Sünden, die mir aus meinem Leben einfielen, - und das dauerte recht lange, die alle aufzuzählen,- übergab Ihm mein Leben mit allem drum und dran, und bat Ihn, mein Herr zu sein, in mein Herz hinein zu kommen,- ich wollte mein eigenes Leben nicht mehr! Und dann erlebte ich Ihn als Realität! Er erfüllte mein Herz mit Freude und Frieden und der absoluten Gewissheit: Jesus lebt wirklich und Er hat meine Sünden vergeben, - ausnahmslos alle! Ich hatte von derselben Stunde oder Minute an an kein Bedürfnis mehr zu rauchen, zu trinken oder Suchtmittel überhaupt zu nehmen, und es war mir stattdessen ein Herzensanliegen, Sein Wort in mich regelrecht aufzunehmen, es zu "essen", zu "trinken", wie ein Verschmachteter, der gerade aus der Wüste kam (Ps.107!). Es war mein Verlangen, die Gottesdienste zu besuchen, und vor allem: Ich hatte eine persönliche Beziehung zum Herrn Jesus Christus, der fortan immer mein guter Hirte sein würde! Ich las all die Verheißungen, - dass jede Verheißung, - auch die aus dem Alten Testament mir gehörten, dass ich der Same Abrahams war, weil ich durch den Heiligen Geist in den Leib Christi hineingetauft worden bin und somit auch Erbe aller Dinge war! Halleluja, ich kann heute noch immer diese Erfüllung, diese Dynamik fühlen,- diesen Frieden, und das Wissen: Das ist es, wonach ich all die Jahre gesucht habe! Nun, das war der Anfang meines Glaubenslebens! Nachdem der Herzensboden bereits Jahre zuvor durch tiefe Leidenserfahrungen in der Welt durchgraben worden war, konnte Gott diesen Samen in meinem Herzen, den Er vor Grundlegung der Welt in mich hineingelegt hatte, befruchten durch Seinen Geist! Er wusste, dass ich ohne Ihn niemals auch nur einen Schritt zu gehen imstande war, und es immer noch nicht bin, - und dass Er die Erfüllung meines Herzens ist! Ich war mit Sicherheit nicht jemand, der stark in sich selbst war, der selbstbewusst war, und der auch nur 1 einziges Gebot halten konnte. Aber dann kam dieser Punkt, wo ich kapitulierte, wo ich wusste: Wenn dieser Jesus mir jetzt nicht hilft, dann ist es aus! Aber ER half mir, denn Er sagte "Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinaus stoßen!" und "Rufe mich an am Tage der Not, und Ich werde Dich erretten!" Bei Gott ist kein Ansehen der Person! Er nimmt den letzten Dreckskerl und kann einen Christen daraus machen, - das hat nichts zu tun damit, dass man vorherbestimmt ist, weil man ein aufrichtiger Mensch ist, und im Grunde doch etwas Gutes in sich birgt, - nein, Gott hat mir im Laufe der Jahre gezeigt, dass dort, wo ich dachte, da könnte etwas gut an mir sein, ich mich in schmachvollen Situationen wiederfand, die mein Versagen auch aus den verborgensten Winkeln meines Wesens offenbarten. Das war oftmals so blamabel, dass ich der Ansicht war, Gott wollte mich öffentlich bloßstellen, damit alle sehen konnten, dass ich gar kein Christ war. So wie sich bei Paulus in Römer 7 alles Gute, was er zu tun versuchte, als klägliches Scheitern an seiner bösen, selbstgerechten Natur erwies, konnte ich irgendwann genauso ausrufen: Wie kann ich denn jemals ein Christ sein, - ich bin ja noch viel schlimmer, als ich es jemals gedacht habe! Wer kann mich von mir selber erlösen? Und der einzige Ausweg aus mir selber war : Mitgekreuzigt zu sein mit Jesus und mit auferstanden zu sein (als vollbrachte Tatsache,- nicht als Mittel zur Selbstbeeinflussung), um SEIN Leben in mir hervorkommen zu lassen, indem ich mein eigenes im Glauben in den Tod gab. Denn ich war bereits mitgekreuzigt, mein alter Mensch war tot, - seit dem Empfang des Heiligen Geistes im Herzen. Gott sieht mich und jeden anderen Gläubigen, der dieses Erlebnis gemacht hat, vollkommen in Christus, - und Er sieht nicht mich oder dich, sondern Christus! Und da ist immer nur vollkommene Gerechtigkeit! Das musste ich im Glauben an die Bibel (Röm, Kapitel 6) wirklich annehmen. Ich weiß nicht, wer es gesagt hat, es war wohl Hudson Taylor: "Der Glaube sieht, was Gott sieht!". Und nach und nach zeigte mir Gott, dass Er das Leben Christi gar nicht von mir erwartete, sondern, dass Er selbst am Kreuz alles für mich vollbracht hat, sowohl das Mitsterben, als auch das Auferstehen zu einer neuen Schöpfung! Er war ja nicht im Grab geblieben, sondern am dritten Tage auferstanden! Das Gnadenwerk war ohne mein Dazutun wirklich nur aus Gnade! Die größte Arbeit Gottes neben der Kreuzigung auf Golgatha ist, uns beizubringen, dass Er uns gar nicht gebrauchen kann, - dass wir endlich stille halten sollen, - wie ein Ertrinkender, der um sich schlägt und so seine Rettung eher verhindert als fördert. Bis wir unsere Unwürdigkeit wirklich erkennen und Seine Gnade immer mehr und mehr zu schätzen wissen und Ihn dadurch auch von Herzen lieben können, vergeht bei dem einen mehr und bei dem anderen weniger Zeit. Wir sind dann an einem Punkt, an dem wir sehen: ER ist unser Leben, und Sterben ist unser Gewinn, obgleich wir uns danach sehnen, mit der Himmlischen Behausung überkleidet zu werden, weil wir in unserer alten, für Gottes Werk untauglichen Hütte nur zu häufig ächzen und stöhnen. Spurgeon hatte auf seinem Sterbebett gesagt,- und dieser Satz hat mich tief beeindruckt: "Alles, was ich jemals in meinem ganzen Leben gepredigt und geschrieben habe, lässt sich nunmehr auf vier Worte reduzieren : Christus starb für mich!" Man hält Spurgeon für einen Calvinisten, aber wenn man als Gotteskind nicht diese Gewissheit hätte, dass es Christi Gnade war, ist und immer bleibt, die einen zum Ziel bringt, wie könnte man dann in Zeiten der schweren Krisen oder bei schweren Fehlern, die man begeht, sicher sein, dass man noch errettet ist? Wenn wir an diesen Punkt kommen, dass wir auf dem Sterbebett liegen und müssten uns dann selber überprüfen, ob wir denn auch alles richtig gemacht hätten, dann würden wir (zumindest ich) verrückt werden vor Angst. Bei Gott ist keine Veränderung noch eines Wechsels Schatten, hatte Jakobus gesagt, und Christi Gerechtigkeit ist immer gleichbleibend. Wenn wir durch den Heiligen Geist in den Leib Christi hineingetauft worden sind, dann sind wir Glieder Seines Leibes ! Das sagt der ganze Korintherbrief (die damals "schlimmste" Gemeinde im Neuen Testament übrigens!). Wir sind ein Teil von Gott. Es geht nicht mehr darum, was wir tun oder machen,- es geht darum, wer wir sind ! Paulus hatte die Epheser ermahnt, um geöffnete Herzensaugen zu beten, damit sie den hohen Wert ihrer Berufung erkennen. Paulus stellt in diesem Brief den Vergleich zwischen Mann und Frau auf, die füreinander bestimmt sind für die Ehe, und somit "ein Fleisch" sind (Eph.5,32). Er vergleicht die Ehe von Mann und und Frau mit Christus und Seiner Braut. Sie sind "Ein Fleisch"! Diese Schriftstelle möchte ich hier zitieren: "Denn wir sind Glieder seines Leibes. `Deswegen wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch sein.´ Dieses Geheimnis ist groß, ich aber deute es auf Christus und die Gemeinde. Jedenfalls auch ihr - jeder von euch liebe seine Frau so wie sich selbst; die Frau aber, dass sie Ehrfurcht vor dem Mann habe!" Diese Schriftstelle hat nichts zu tun damit, dass die Frau dem Mann untertan zu sein hat, - sondern sie drückt die Liebe Gottes zu Seiner Gemeinde aus! Und Christus ist das Haupt der Gemeinde, - wir aber sind Glieder Seines Leibes und müssen nur unsere Position erkennen und unseren Stand einnehmen! Ja, mit Theologie und Lehren hat das nichts mehr zu tun, finde ich! Das ist eine Liebesgeschichte, die Br. Branham übrigens auch sehr mochte (er las "Romeo und Julia" von Shakespeare). Das aber ist das Original von all den Nachahmungen in der Welt;- und: Ja, - das ist Erwählung! ; und: Nein,- Es ist nicht die Prädestinationslehre, wie sie von Calvin gelehrt wurde! Das Echte aus der Bibel ist immer Leben, - denn Seine Worte sind Geist und sind Leben, und die Nachahmungen sind immer merkwürdig klingende, ungeistliche Imitationen und Lehrauffassungen. Seine Schafe hören Seine Stimme und einem Fremden werden sie nicht folgen! Meine Heilsgewissheit kann ich niemals in meinen Gefühlen oder meinen guten Werken finden, sondern alleine in der Gerechtigkeit Jesu Christi, der an meiner Stelle das Gericht getragen hat und das Gesetz erfüllt hat, um es Selber durch mich auszuleben! Das und nichts anderes ist das Original-Evangelium, wie es in Seinem Wort und durch die Botschaft für diese Zeit verkündet wird! Denn sie ist Gottes Wort für diese Stunde!

Gott segne Euch reichlich,

Euer Bruder im Herrn,

Dirk Mentz

 

 

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