"Es wird gesät in Vergänglichkeit, es wird auferweckt in Unvergänglichkeit. Es wird gesät in Unehre, es wird auferweckt in Herrlichkeit; es wird gesät in Schwachheit, es wird auferweckt in Kraft; es wird gesät ein natürlicher Leib, es wird auferweckt ein geistlicher Leib. Wenn es einen natürlichen Leib gibt, so gibt es auch einen geistlichen. So steht auch geschrieben: "Der erste Mensch, Adam, wurde zu einer lebendigen Seele", der letzte Adam zu einem lebendig machenden Geist. Aber das Geistliche ist nicht zuerst, sondern das Natürliche, danach das Geistliche. Der erste Mensch ist von der Erde, irdisch; der zweite Mensch vom Himmel. Wie der Irdische, so sind auch die Irdischen; und wie der Himmlische, so sind auch die Himmlischen. Und wie wir das Bild des Irdischen getragen haben, so werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen. Dies aber sage ich, Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht erben können, auch die Vergänglichkeit nicht die Unvergänglichkeit erbt. Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune; denn posaunen wird es, und die Toten werden auferweckt werden, unvergänglich sein, und wir werden verwandelt werden. Denn dieses Vergängliche muss Unvergänglichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen." (1. Kor. 15, 42 bis 53)

 

 DAS KREUZ ALS HEILMITTEL

 

"Wenn Gott dich berufen hat, wirklich so zu sein, wie Jesus, dann ruft Er dich zu einem Leben des Kreuzes und der Demut. Dann wird Er von dir einen solchen Gehorsam verlangen, dass du gar nicht in der Lage sein wirst, anderen Menschen zu folgen oder dich mit anderen Christen zu vergleichen. Und oft wird es den Anschein haben, dass Er anderen Menschen erlaubt, Dinge zu tun, die Er dich niemals tun lässt. Es kann sein, dass andere Christen und Pastoren, die einen sehr religiösen Eindruck machen, auf eigene Faust voran kommen, ihren Einfluss geltend machen, zielstrebig ihre Pläne ausführen. Aber du kannst das nicht, und wenn du es versuchst, dann wirst du so versagen und der HERR wird dich so zurechtweisen, dass du dich schrecklich schuldig fühlen wirst. Es kann sein, dass andere auf sich selbst stolz sind - auf ihre Arbeit, auf ihren Erfolg, auf ihre Veröffentlichungen, aber der Heilige Geist wird dir so etwas nicht erlauben. Und wenn du es doch tust, dann wird er dich so tief beschämen, dass du dich und all deine guten Taten verachtest. Es kann sein, dass es anderen erlaubt ist, viel Geld zu verdienen, durch eine Erbschaft reich zu werden. Aber der Wille Gottes für dich persönlich ist vielleicht, daß du arm bleibst, weil Er dir etwas schenken möchte, das viel besser ist als Gold, nämlich eine hilflose Abhängigkeit von IHM, bei der es Sein Vorrecht ist, all deine Bedürfnisse, Tag für Tag mit den Reichtümern aus Seiner Schatzkammer zu stillen. Es kann sein, dass der HERR es zulässt, dass andere gelobt und geehrt werden und im Vordergrund stehen und du ganz unscheinbar im Dunkeln versteckt bist. Weil Er möchte, dass du - zu Seiner Ehre - jede köstliche Frucht bringst, die nur im Schatten wachsen kann. Es kann sein, dass Gott andere große Werke tun lässt, dich aber ganz klein hält. Er mag es anderen erlauben, etwas für Ihn zu tun und das Lob selber dafür einzustecken, aber Er wird dich arbeiten und schuften lassen, ohne, dass du weißt, wie viel du dabei erreichst - und dann - um deine Arbeit noch wertvoller zu machen - wird Er es jemand anderem erlauben, den Lohn für deine Arbeit zu bekommen. Dadurch wird deine Belohnung noch 10 mal größer sein, wenn Jesus wieder kommt. Der Heilige Geist wird dich mit eifersüchtiger Liebe genau beobachten. Er wird dich schon für kleine Worte oder Gefühle ermahnen oder dafür, dass du die Zeit verschwendest. Alles Dinge, worüber sich andere Christen scheinbar nie Gedanken machen. Sei dir darüber im Klaren, dass Gott dein uneingeschränkter Herrscher ist und daß Er das Recht hat, mit Seinem Eigentum zu tun, wie wie es IHM gefällt. Es kann sein, dass du viele Fragen hast, warum Gott gerade mit dir auf die eine oder andere Weise umgeht, und es kann sein, dass du die Antwort darauf niemals erfährst. Aber, wenn du dich Ihm völlig hingibst - als Sein Eigentum -, dann wird Er dich mit Seiner Liebe umhüllen, wird dir viele gute Dinge schenken, die nur denen zuteil werden, die Ihm ganz nahe sind. Sei dir darüber im Klaren, daß Seine Erziehung für dich bedeutet, den "Schmalen Weg" zu betreten und daß du dich täglich Seinem Willen unterjochen musst, - durch deine eigene Entscheidung! Du musst Ihm das Privileg einräumen, deine Zunge zu bändigen, deine Hände zu binden, deine Augen zu verschließen, auch, wenn es den Anschein hat, dass Er es nur bei dir so macht. Erst dann, wenn du von dem lebendigen Gott so eingenommen bist, dass du in der Tiefe deines Herzens zufrieden bist und Freude daran hast, wie der Heilige Geist dich auf eine ganz persönliche Weise beschützt und dein Leben leitet, erst dann hast du den Vorhof des Himmels gefunden... Der Heilige Geist legt immer wieder den Finger auf den großen Egoismus unseres Lebens. Da setzt dann ein schwerer Kampf ein, bis wir ein volles "JA" zu den Wegen unseres Gottes sagen können. Manchem nimmt ER durch körperliche Leiden jeden Halt, - wenn Kopf und Nerven versagen, wenn es in große innere Einsamkeit geht mit schweren Angstzuständen und Schlaflosigkeit, - wenn die Seele sich verwickelt in die Sorgen, in die Bosheit der Menschen, in die Empfindlichkeiten der Menschen, in die eigenen Dummheiten und Ungeschicklichkeiten, in die Tiefen der eigenen Schuld und Sünde, in die unbegreiflichen Wege Gottes, die scheinbar so grausam sein können. Da fragst du: "Lebt der Herr wirklich, und ist Sein Wort wahr, oder ist alles nur Selbsttäuschung, Suggestion?" Ja, ER lebt, du hast es erfahren, aber nun schweigt ER, und du musst, - dem Irrsinn nahe - durch solche Stunden gehen. Da gilt es im Glauben sagen: "Schone nicht!" Es kommen Stunden - wenn ER uns nicht soll liegenlassen, sondern in der Leidensschule zum Wachstum bringen -, in denen ER uns die ganze Eitelkeit und Selbstbespiegelung unseres Lebens und Dienens zeigt. Das sind die über unser Wachstum entscheidenden Stunden. Da zeigt es sich, ob wir geistlich oder fleischlich gesinnt sind. Da gilt es, sich zu beugen und den Mut zu fassen, zu sagen: Ich will weiter leiden, wenn DU nur Dein Ziel mit mir erreichst und mich von mir selbst erlösest und DU mein Leben bist! Die Sünde ist etwas Entsetzliches,- wie entsetzlich, das zeigt uns das Kreuz von Golgatha, - das zeigt uns der millionenfache Jammer auf dieser Erde, das zeigt uns unsere eigene Qual, das zeigt uns das Gericht Gottes.  Sie scheidet uns von Gott, sie bricht Gottes Herz. Und doch: Sie offenbart wie nichts anderes das Herz Gottes! Die Tiefe der Sünde offenbart die Tiefe der Liebe Gottes. Unsere Armut offenbart Seinen Reichtum, - unsere Schwacheit Seine Kraft. Der Unglaube schaut auf die Menschen: Wie kann Gott aus solchem Material solche Herrlichkeit machen? Der Glaube schaut auf die Herrlichkeit des Herrn. Wir wachsen zur Göttlichen Größe nicht, indem wir unser Elend, unsere Sünde und Schande, unsere Lumpen ansehen, sondern nur, indem wir IHN anschauen, in Sein Herz schauen! Aus solchen Tiefen gekommen, lernt die Braut das Jubellied...Gewöhnlich erscheint uns gerade das Kreuz, das uns auferlegt ist, als das schwerste. »Ich weiß wohl«, heißt es, »dass wir Trübsal haben müssen, aber mein gegenwärtiges Leiden ist das schwerste, das mich treffen konnte. Jedes andere Kreuz könnte ich leichter tragen.« Der eine sagt: »Ach, körperliche Schmerzen wollte ich gerne ertragen.« Der andere meint: »Na ja, arm wollte ich gerne sein, wenn ich nur gesund wäre!« Der Dritte erklärt: »Spott und Verfolgung von den Gottlosen wollte ich mir gerne gefallen lassen, aber Armut ist doch zu schwer zu ertragen.« Und so weiter. Der Herr aber hat alles für jeden geordnet. Wenn du die Wahl unter all diesen Kreuzen hättest, hätten auch wir gegen jedes Kreuz einen besonderen Einwand, und die Wahl des Kreuzes allein wäre schon »ein schweres Kreuz«, und wir meinen, jede Veränderung werde auch eine Verbesserung sein. Wir sehen, wie unser Freund unter seinem Kreuz so fröhlich ist, und wünschen uns an seine Stelle. Aber glaube mir: Gott hat die Last deinem Rücken und deinen Rücken der Last angepasst, und ein Vertauschen der Last brächte für dich und deinen Freund nur Nachteile. Außerdem soll das Kreuz eine Züchtigung und ein Heilmittel sein. Wenn du dir aber selbst das Leiden wählst, so geht gerade diese Wirkung, die es doch haben soll, verloren. In einem Kloster bei Brüssel habe ich die Peitschen gesehen, mit denen die Menschen sich geißeln. Ich hoffe, diese Übung macht ihnen Vergnügen und sie gebrauchen die Peitsche kräftig. Eine selbst auferlegte Geißelung ist nur ein Scheinleiden; ein selbst erwählter Schmerz ist überhaupt kein ernsthafter Schmerz. Er kann uns schließlich sogar lieb werden. Wenn ich aus eigenem Willen leide, so hat das Leiden nicht die Wirkung, dass es den Eigenwillen bricht und den Stolz demütigt. Wenn ich nach des Herrn Willen täglich den Kelch des Leidens trinke und spreche: »Dein Wille geschehe!« (Matthäus 26,42; Apostelgeschichte 21,14), dann ehre ich Gott und habe einen Segen von meinem Leiden. So ist es am allerbesten, wenn Gott uns das Leiden bestimmt und wenn wir es, so wie es kommt, als den Willen Gottes annehmen und uns durch den Beistand seiner Gnade vor diesem Sturm beugen. Der Blick auf die Hand unseres Vaters gibt uns mitten im Sturm Trost, und der Ton seiner Stimme, die das Ungewitter übertönt, hält uns aufrecht; denn sie sagt uns: »Fürchte dich nicht, ich bin’s!« (Matthäus 14,27). Wenn der Herr den Kelch der Trübsal wählt und ihn uns zu trinken gibt, so trinken wir ihn im Frieden. Wenn wir das Leben bereits vollendeter Christen betrachten, so staunen wir oft, wie eine bestimmte Trübsal für einen bestimmten Menschen das Richtige war. Wenn wir in den Himmel kommen, wird es wohl eine unserer Aufgaben sein, zu erkennen, wie weise der Herr uns nicht nur unsere Nahrung, sondern auch unsere Arzneien zuteilte. Aber auch schon hier unten können wir, wenn wir älter werden, zurückblicken und mitten im Nebel und im Dunkel der Unwissenheit den Herrn für das Feuer des Schmelzofens preisen. Das Kreuz, der bittere Baum, hat Knospen und Blüten bekommen. Ja, gerade das Kreuz, das wir am meisten fürchteten, ist uns zum größten Segen geworden. Fortan, wenn Trübsal kommt, wollen wir sie annehmen und willkommen heißen, wollen uns der Liebe, die sie uns schickt, der Gnade, die in ihr zu uns kommt, und des Wachstums, das sie uns ermöglicht, freuen und niemals die Dinge anders wünschen, als der Herr sie uns bestimmt. Denn wir sind geborgen, wenn wir uns ganz dem Herrn überlassen."

 

"Das Kreuz Christi dient zur Befreiung von dem, was wir sind. Es wird uns durch das Wort Gottes gesagt, dass der Mensch von Geburt an ein Sünder ist und nicht erst dann, wenn er zu sündigen anfängt. Der Römerbrief lehrt uns, dass wir nicht Sünder sind, weil wir sündigen, sondern dass wir sündigen, weil wir Sünder sind. .. Das Problem liegt ja viel tiefer, als in unseren Handlungen, - es liegt in unserem Wesen. Vielleicht denken wir oftmals, dass das, was wir taten, sehr verwerflich war, aber dass wir im Grunde doch gar nicht so schlecht sind. Doch Gott zeigt uns nachdrücklich, dass wir grundsätzlich verwerflich sind. Unsere Sündernatur ist die Wurzel des Übels. Für uns selbst benötigen wir das Kreuz. Das Blut bringt uns Vergebung für das, was wir taten, aber das Kreuz bringt uns Befreiung von dem, was wir sind. Wir sind am Anfang unseres Christenlebens mehr auf unser Tun, denn auf unser Sein bedacht. Was wir getan haben, bedrückt uns mehr, als das, was wir sind. Wenn wir nur bestimmte Dinge "korrigieren" könnten, wären wir gute Christen, meinen wir, - und so beginnen wir, an unseren Handlungen zu arbeiten. Aber das Ergebnis ist etwas anderes, als wir erwarteten. Wir entdecken zu unserem Schrecken, dass es um etwas viel Tieferes geht, als nur um unser äußeres Versagen und dass die viel größere Not in unserem Inneren herrscht. Wir versuchen, dem HERRN zu gefallen, müssen aber feststellen, dass wir Ihm gar nicht gefallen können und wollen. Wir versuchen, demütig zu sein, aber in unserem Inneren sträubt sich etwas gegen die Demut, - ausgenommen der Wortsame im Innersten. Wir versuchen, zu lieben, aber wir fühlen, dass wir völlig lieblos sind. Wir sind das Gegenteil von allem, was wir sein sollten. Und je mehr wir versuchen, unser äußeres Benehmen zu verbessern, desto deutlicher wird uns gemacht, wie tief der Schaden in uns verwurzelt ist. Dann kommt der Zeitpunkt, an dem wir uns dem Herrn völlig ausliefern und uns unter Seine gewaltige Hand demütigen und beugen! (Röm. 7,24)

(Aus der Broschüre "Das Geheimnis des Kreuzes Jesu Christi")

"Christus wurde zur Sünde, gering gemacht, um den Tod auf sich zu laden. Und ER schämt sich nicht, 'unser Bruder' genannt zu werden, denn ER wurde versucht, genau wie wir versucht werden. Und Er kann der richtige Mittler sein, denn Er stand in der gleichen Versuchung, in der du stehst. Und Er nahm unseren Platz ein, weil Er weiß, dass du es selbst nicht schaffst. Deshalb, Bruder, Schwester, kannst du es nicht sehen: Die ganze Sache ist Gnade. Alles ist Gnade. Es kommt sowieso nicht darauf an, was du tust; sondern, was Er für dich bereits getan hat, das ist es. Nun, du kannst gar nichts tun, um dein Heil zu verdienen... ER musste Krankheit ertragen, weil du krank bist. ER musste Sünden auf sich nehmen, weil es deine Sünde war. Deshalb wurde Er so, dass Er mitfühlend sein konnte mit dir, der du Höhen und Tiefen hast und kleine Winkel und Ecken, und deine Versuchungen werden so groß, dass du kaum noch widerstehen kannst. Er weiß, wie Er mit dir mitfühlen kann. Er sitzt dort um zu vermitteln. Er sitzt dort um dich zu lieben. Und obwohl du vom rechten Weg abweichst, Er lässt dich nicht im Stich. Er wird dir immer noch nachgehen und an dein Herz klopfen. Kein Zurückgefallener ist im Gebäude, der nicht weiß, dass Gott täglich an sein Herz klopft. Und Er wird dies tun, solange du als Sterblicher hier auf der Erde bist, weil Er dich liebt. Er erlöste dich.

("Hebräer, 2. Kapitel, Teil 2" vom 25.08.57; §§ 62-172 bis 64-184)

"Wenn du dann ewiges Leben hast, war dieses Leben, das in dir ist, schon immer, und warst in den Lenden Gottes, bevor es überhaupt eine Welt gab (Eph. 1,3-5). Jesus Selbst ist das Wort genannt, und in Johannes 1 heißt es: „Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns“ (Joh. 1,1-2.14-18). Dann warst du in den Lenden von Jesus und bist mit Ihm nach Golgatha gegangen. Du bist mit Ihm gestorben und mit Ihm auferstanden. Und heute sitzt du in himmlischen Örtern in Ihm (Eph. 2,6-7), erfüllt mit Seinem Geist, Söhne und Töchter Gottes. Mit Ihm gestorben, mit Ihm auferstanden! Sicherlich!"

(aus "Gottes umwandelnde Kraft", vom 11.09.65, Abschn. 232-234)

 

 "Als Gott auf den Leib von Jesus herabsah... Der Geist verließ Ihn im Garten von Gethsemane; Er musste als Mensch sterben (Matth. 26,36-46). Denkt daran, Freunde, Er brauchte das nicht zu tun. Das war Gott. Gott salbte dieses Fleisch, welches menschliches Fleisch war. Wenn Er dort hinaufgegangen wäre als Gott, wäre Er nie einen solchen Tod gestorben; man kann Gott nicht töten. Er brauchte es nicht zu tun, doch denkt daran, Er ging dort hin mit dir in Ihm. Gott hatte noch nicht die Braut von dem Bräutigam getrennt. Deshalb, als Gott auf den Leib Christi herabsah, sah Er sowohl den männlichen als auch den weiblichen Teil. Es wurde alles erlöst, zurückerkauft in dem einen Leib. Seht ihr? Sie sind eins, dasselbe Wort. Dasselbe Wort, das vom Bräutigam spricht, spricht auch von der Braut!"

(aus "Das Aufgehen der Sonne", vom 18.04.65; Abschn. S. 34)

"Wie alle Heiden und alle Menschen findest du Jesus am Kreuz, wenn du mit Ihm gekreuzigt bist. Wir müssen erkennen, dass wir sterben müssen, um neues Leben hervorzubringen. Deshalb sagte Er damit: „Wenn ihr Mich sehen möchtet, müsst ihr euch selber sterben, und dann werdet ihr ein neues Leben hervorbringen.” Wenn wir Ihn also sehen möchten, wenn du je erwartest, Ihn zu sehen, wirst du Ihn nie sehen durch Beitreten zu einer Gemeinde, durch Halten irgendwelcher Gesetzesbücher oder durch Dienen irgendwelcher Glaubensbekenntnisse. Du wirst Ihn sehen, wenn du stirbst. Wenn du nach Golgatha kommst und dir selber gekreuzigt bist, dann wirst du Jesus sehen. Heute versuchen wir, Ihn in allem Möglichen zu finden. Wir versuchen, Ihn in einem Kirchengebäude zu finden. Wir versuchen, Ihn in einer Denomination zu finden. Wir versuchen, Ihn durch Aufsagen irgend eines Glaubensbekenntnisses zu finden. Wir versuchen, Ihn durch Halten bestimmter Tage oder Einhalten bestimmter Rituale zu finden. Doch wir können Ihn nicht finden, bis wir nach Golgatha kommen. Dort sind wir gekreuzigt, fallen in den Staub der Erde und sterben uns selbst, und dann sind wir wiedergeboren. Dann finden wir Jesus. Oh, so viele versuchen heute, sich selber zu behalten und ihre eigenen Ideen zu behaupten: „Ich habe meine Art und Weise damit. Ich glaube dieses.” Doch du kannst Christus nicht finden, bis du dir selber stirbst und Ihn, das Wort, aufnimmst. Dann findest du das Leben."

(aus "Herren, wir möchten gerne JESUS sehen", vom 24.12.61, Abschn. S.15)

"An Golgatha sollte jeden Tag gedacht werden! Wir haben so viel davon gehört, so viel darüber gelesen. Prediger haben darüber seit Beginn der Zeit gepredigt. Sänger haben durch die Zeitalter davon gesungen. Propheten haben es viertausend Jahre, bevor es geschehen ist, vorhergesagt (Psalm 22,2-19; Jes. 50,6; 53,1-12), und die Propheten von heute zeigen darauf zurück, als es geschehen ist. Es ist solch ein wichtiger Tag! Es ist einer der wichtigsten Tage von allen Tagen, die Gott je auf der Erde anbrechen ließ. Wenn dieser Tag so wichtig ist, einer der größten Tage, dann möchten wir drei verschiedene Dinge betrachten, was jener Tag für uns bedeutete. Wir könnten Hunderte nehmen. Aber ich habe drei verschiedene, wesentliche Dinge herausgesucht, die wir jetzt betrachten wollen, was jenes Golgatha für uns bedeutete. Und ich bete, dass es jeden Sünder, der hier ist, verurteilen wird, dass es jeden Heiligen auf seine Knie bringt, dass es jeder kranken Person ihren Glauben zu Gott erheben und gesund weggehen lässt, jeden Sünder errettet, jeden Zurückgefallenen zurückkommen lässt und dass er sich schämt, und jeden Heiligen erfreut und neuen Halt und neue Hoffnung bekommen lässt. Das erste große wichtige, was Golgatha uns und der Welt bedeutet, ist, dass es die Sündenfrage ein für allemal erledigt hat (1.Joh. 3,9; 5,18). Der Mensch wurde der Sünde schuldig befunden, und Sünde bewirkte eine Strafe, welche kein Mensch bezahlen konnte (Röm. 3,23-27). Die Strafe war so groß, dass es niemanden gab, der die Strafe bezahlen konnte. Ich glaube wirklich, dass Gott es so bestimmt hat, dass die Strafe so groß war, dass kein Mensch sie bezahlen konnte, damit Er Selbst es tun konnte (Jes. 53,4-5; Hebr. 2,14-16). Nun, die Strafe der Sünde war Tod (Röm. 6,23). Und wir waren alle in Sünde geboren, gebildet in Ungerechtigkeit, kamen zur Welt Lügen sprechend (Jes. 64,6; Röm. 3,4; Psalm 116,11). Deshalb gab es keinen von uns, der würdig war. Auch konnten sie keinen auf Erden finden, der würdig war (Offb. 5,1-5). Die Sünde hat nicht auf der Erde begonnen. Die Sünde hat im Himmel begonnen. Luzifer, der Teufel, war wegen seines Ungehorsams ein verurteiltes Wesen, bevor er überhaupt die Erde treffen konnte. Die Sünde hat im Himmel begonnen, wo Gott die Engel hingestellt hat auf dieselbe Grundlage, auf welche Er die Menschen gestellt hat. Der Baum des Lebens und der Baum der Erkenntnis, wo der Mensch seine Wahl treffen konnte (1.Mose 2,15-17). Und als Luzifer das Vorrecht gegeben wurde, seine Wahl zu treffen, wollte er etwas Besseres als Gott hatte. Damit hat das ganze Problem angefangen (Jes. 14,12- 15; Hes. 28,11-17). An Golgatha sollte jeden Tag gedacht werden! Zuerst sollten wir danach forschen, was jener Tag bedeutete. Zweitens sollten wir sehen, was jener Tag für uns bewirkt hat. Und drittens möchten wir betrachten, was wir wegen jenem Tag tun sollten - was sollten wir tun. Zuerst sollten wir da hinein schauen, denn es ist ein großer Tag, der größte aller Tage. Der Preis für die Sünde wurde bezahlt. Satans Kraft wurde gebrochen (Kol. 2,13-15; 1.Mose 3,15). Und jetzt wollen wir sehen, was wir darauf tun sollten. Nun als Jesus auf Golgatha starb, bezahlte Er nicht nur den Preis für unsere Sünden, sondern Er bezahlte auch den Preis und machte einen Weg, dass wir Ihm folgen könnten (Hebr. 10,19-23). Denn wir als der gefallene Adam, der erlöst worden ist, als der Geist Adam führte, den ersten Adam, durch den Geist, welcher über die ganze Natur Kontrolle hatte... (1.Kor. 15,45-50). Denn wir, der Mensch der Erde, sind durch Christus erlöst worden am Tag von Golgatha und können Ihm nachfolgen. Das ist, was Golgatha für dich bedeutete: Der Hochweg (Jes. 35,8) tat sich an jenem Tag für dich auf. Nun, als Er auf Golgatha starb, machte Er einen Weg. Er gab den Geist auf, den Heiligen Geist, welchen es zurück auf die Erde sandte für dich und mich, um dadurch zu leben (Luk. 24,48-49). Das ist, was Golgatha für uns bedeutet, Ihm nachzufolgen. Zuerst schaue da hinein! Seht, was es für uns bewirkt hat und jetzt, was wir hinsichtlich jenes Tages tun müssen. Was müssen du und ich tun? Nun wir sagen: „Ja, ich schätze das. Das ist sehr gut.” Doch wir müssen es annehmen. Und anzunehmen heißt, Seine Person anzunehmen, Christus, in unserem Herzen (Joh. 1,12-13; 17,3). Dann sind wir frei von Sünde! (Röm. 8,1-2). Deshalb gibt es da überhaupt keine Sündenfesseln mehr an uns hängen, genauso als ob wir niemals gesündigt hätten... (Röm. 6,15-18; Gal. 3,13). Das vollkommene Opfer machte uns vollkommen (Hebr. 10,10.14). Denn Jesus hat gesagt: „Seid deshalb vollkommen, so wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.” (Matth. 5,48). Dann gibt es nichts mehr, was zu tun ist, sondern wir sind in der Gegenwart Gottes vollkommen gemacht. Nun, da verlieren wir unsere Position. Wenn wir nicht aufpassen, versuchen wir auf das zurückzuschauen, was wir waren; und solange wir darauf zurückschauen, was wir waren, bedeutet uns das Opfer nichts. Oh, könnt ihr es nicht sehen, Gemeinde? Ich würde die Aufgabe nicht versuchen, ich kann es nicht und genausowenig kannst du es! Es gibt auch keinen Grund, es selbst zu versuchen. Du bist von Anfang an verloren, solange du auf das schaust, was du getan hast. Aber schau doch nicht auf das, was du getan hast! Schau darauf, was jener Tag auf Golgatha für dich bewirkt hat! Es hat deinen Preis bezahlt (1.Petr. 1,18-20). Es hat die Frage erledigt. Deine Sünden wie Scharlach, sie sind weiß wie Schnee; rot wie Purpur, weiß wie Wolle (Jes. 1,18). Dann hast du keine Sünde. Du bist vollkommen sündlos! Ganz gleich, was du getan hast oder was du tust, du bist noch immer sündlos. Solange du Jesus Christus als deinen Erretter angenommen hast, sind deine Sünden vergeben. Alles, was vergeben ist, ist erlassen und vergessen (Jer. 31,34b). Was macht es dann? Es gibt dir nach diesen Voraussetzungen Seinen Geist, um Ihm nachzufolgen und zu tun, wie Er getan hat, sowie für andere, welche auch nachfolgen. Er war der eine Mann, der vollkommene Mann. Er gab Sein Leben, und Er stellte ein Beispiel für euch dar. Nun, was müssen wir tun. Nun, das erste, was ich sagen möchte: Jesus lebte nie für Sich Selbst. Sein Leben wurde für andere verwendet. Das ist vollkommen ewiges Leben! Wenn du sagst, du gehst in die Gemeinde und tust Gutes, das ist fein. Doch wenn du dein Leben für dich selbst lebst, hast du nicht ewiges Leben. Ewiges Leben ist leben für andere (2.Kor. 5,14-15; Matth. 25,31-40). Er hat es bewiesen, als Er in dem Lamm Gottes kam (Joh. 1,29). Er lebte und hatte ewiges Leben, weil Er nicht für Sich Selbst lebte. Er lebte für andere. Und du empfängst ewiges Leben, indem du jenen Tag empfängst, und dann lebst du nicht mehr für dich selbst. Du lebst dann für andere (Röm. 14,7-8). Jemand sagte mir: „Wie kannst du es ertragen, dass alle so schlecht über dich reden?“ Ihr lebt doch nicht für euch selbst. Ihr lebt für andere, damit du diesen Mann erlösen könntest (1.Joh. 5,16). Ihr seid Söhne geworden. Und das Problem ist, dass die Gemeinde vergessen hat, dass sie Söhne sind. Ihr seid Söhne! (Gal. 4,6-7). Ihr nehmt den Platz von Christus ein! (2.Kor. 5,20). Ihr seid Söhne, somit lebt ihr nicht für euch selbst. Lebt für andere! “Ja, ich kann für diesen Bruder leben, weil er ist sicher ein netter Mensch.“ Das ist es nicht. Lebt für denjenigen, der euch hasst! Lebt für die Person, die euch umbringen würde, wenn sie könnte. So haben sie es ja mit Ihm getan. Sie töteten Ihn, und Er starb, damit sie gerettet werden könnten. Das ist ewiges Leben! Wenn ihr das in euer Inneres bekommt, dann seid ihr geradewegs in Richtung Himmel gerichtet. Opfert eure eigenen Dinge! Gebt sie auf wie ein Schaf seine Wolle gibt. Schaut auf zu Golgatha! Beachtet nun, die größeren Werke waren, Kraft in der Gemeinde zu haben, nicht nur die Kranken durch Gebet zu heilen, Teufel durch Gebet auszutreiben, sondern ewiges Leben an Gläubige weiterzugeben (Joh. 14,12). Der Heilige Geist ist gekommen und in die Hände der Gemeinde gegeben, um Leben weiterzugeben. Oh, das ist es, was Golgatha bedeutet!

[aus "Jener Tag auf Golgatha", vom 25.09.60, Abschn. 40; 43-45; 76-88; 112; 129]