Ich steh in meines Herren Hand

Er ist ein Fels, ein sich´rer Hort,
und Wunder sollen schauen,
die sich auf sein wahrhaftig Wort
verlassen und Ihm trauen.
Er hat's gesagt, und darauf wagt
mein Herz es froh und unverzagt
und lässt sich gar nicht grauen.

Und was Er mit mir machen will,
ist alles mir gelegen;
ich halte Ihm im Glauben still
und hoff auf seinen Segen.
Denn was Er tut, ist immer gut,
und wer von Ihm behütet ruht,
ist sicher allerwegen.

Ja, wenn's am schlimmsten mit mir steht,
freu ich mich seiner Pflege;
ich weiß: Die Wege, die Er geht,
sind lauter Wunderwege.
Was böse scheint, ist gut gemeint;
Er ist doch nimmermehr mein Feind
und gibt nur Liebesschläge.

Und meines Glaubens Unterpfand
ist, was Er selbst verheißen:
dass nichts mich seiner Hand
soll je und je entreißen.
Was Er verspricht, das bricht Er nicht.
Er bleibet meine Zuversicht;
ich will Ihn ewig preisen.

(Karl Joh. Philipp Spitta, 1801 bis 1859)
Ich wähnte Dich fern...



Ich meinte wohl manchmal in meinem Sinn:
Wenn ich nur das alles verstünd´,
so wäre gewiss meine Knechtschaft dahin,-
so wär ich Dein glückliches Kind...



Ich wähnte Dich fern, doch warst Du stets nah´.
In allem warst Du, was mir je geschah´!
Das Gefühl Deiner Nähe tut´s nicht,
das leichter als Scherben zerbricht.
Gefühle vergehen, wie Wolken verwehen.
Der Glaube gibt ewiges Licht!

Nun bleibt mir die Perle nicht länger verwehrt,
der Herr hat mein Flehen erhört,
im Glauben erfasse ich Dich! Im Glauben durchwohnest Du mich.
Wenn Wissen und Wollen und Fühlen zerbricht,...
Der Herr bleibt mein Ewiges Licht!

(Carl. O. Vogel)

(weitere Gedichte erscheinen in Kürze, - sehr tröstend und auferbauend!)
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