- Gedanken und persönlich Erlebtes über das Kreuz Jesu Christi

Die folgenden Zeilen sind ein kleines Zeugnis, das ich selbst täglich so erlebe und das ich euch gerne von Herzen mitteilen möchte: Es geht darum, was das Kreuz Jesu Christi wirklich bedeutet für mich und jeden einzelnen:

[1. Kor. 1, 18: "Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit für die, welche verloren gehen, für uns aber, die wir errettet werden, ist es Gottes Kraft... Denn es steht geschrieben: "Ich werde die Weisheit der Weisen vernichten, und den Verstand der Verständigen werde ich verwerfen." Wo ist ein Weiser? Wo ein Schriftgelehrter? Wo ein Wortstreiter dieses Zeitalters? Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht? Denn weil in der Weisheit Gottes die Welt durch die Weisheit Gott nicht erkannte, hat es Gott wohlgefallen, durch die Torheit der Predigt die Glaubenden zu retten."]

 

 Warum ist denn das Kreuz ein Ärgernis für die Welt, - und was ist denn die Weisheit dieser Welt? Seitdem Adam und Eva aus der Gemeinschaft mit Gott herauskamen durch die Sünde, ist das entstanden, wovon der Feind versprach: "Ihr werdet selber so sein wie Gott und erkennen, was gut und böse ist." : Das Ich! Der Eigenwille, der Egoismus, - die Selbstverwirklichungswünsche, - und das Ich will nur eines: Sich selbst ausleben, - auch unter dem Deckmäntelchen der Religion. Solange man noch selber seine Hände mit im Spiel hat, entsteht ein gewisses Gefühl der Befriedigung und eine falsche Sicherheit, - die nichts mit dem Geist Christi zu tun hat. So entstehen z.B. Prinzipien. Ein Mensch kann an Jesus Christus glauben, und dass Er seine Sünden am Kreuz getragen hat, aber er kann dennoch sein eigenes Leben weiterleben, indem er z.B edle Prinzipien für sich selbst als Absolut aufstellt, die er "niemals überschreiten würde" ! Das Wort Gottes macht dies so deutlich an dem Beispiel, das JESUS gab von dem Pharisäer und dem Zöllner, die beteten: "Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stellte sich hin und betete bei sich selbst so: O Gott, ich danke dir, dass ich nicht bin wie die übrigen Menschen, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner da. Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme! Und der Zöllner stand von ferne, wagte nicht einmal seine Augen zum Himmel zu erheben, sondern schlug an seine Brust und sprach: O Gott, sei mir Sünder gnädig! Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt in sein Haus hinab, im Gegensatz zu jenem. Denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; wer aber sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden." (Luk. 18, 10 bis 14). Der eine "baute" auf seine eigene Gerechtigkeit, während der andere erkannt hat in seinem Herzen, dass er überhaupt nicht imstande ist, Gott zu gefallen und das Kreuz um jeden Preis braucht! Da liegt eigentlich auch schon die ganze Weisheit Gottes drin, welche die "Weisheit dieser Welt" zunichte macht: "Wenn ihr aber bitteren Neid und Selbstsucht in eurem Herzen habt, so rühmt euch nicht und lügt nicht gegen die Wahrheit! Das ist nicht die Weisheit, die von oben kommt, sondern eine irdische, seelische, dämonische. Denn wo Neid und Selbstsucht ist, da ist Unordnung und jede böse Tat. Die Weisheit von oben aber ist erstens rein, sodann friedfertig, gütig; sie lässt sich etwas sagen, ist voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch und frei von Heuchelei." (Jak. 3,14 bis 17). Wann ist denn das Kreuz Christi für mich eine Erlösung? Wenn ich versuche, ein gutes, christliches Leben zu leben und immer wieder feststelle: Ich versage ständig. Hier und da kann ich ein wenig "christlich" auftreten, nett sein und auch helfen, aber auf einmal sehe ich jemanden, der mir unsympathisch ist mit seinen Ansichten und seiner Art und ich denke die schlimmsten Dinge über ihn in meinem Innern. Und was sagt der HERR JESUS dazu? : "Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: »Du sollst nicht töten!«, wer aber tötet, der wird dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder ohne Ursache zürnt, wird dem Gericht verfallen sein." Und Johannes bestätigt das im 1. Brief im Kapitel 3, 14 u. 15: "Wer den Bruder nicht liebt, bleibt im Tod. Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder; und ihr wisst, dass kein Mörder ewiges Leben bleibend in sich hat." In all diesen Schriftstellen wird deutlich, dass in uns nichts Gutes ist. Wir werden bereits als Mörder angesehen, wenn wir Hassgefühle gegen einen Bruder haben. Wir werden bereits als Ehebrecher angesehen, wenn wir nur begehren unseres Nächsten Ehepartner oder Partner. Wenn ich nun in meinem Leben dieses Problem habe, dass ich andauernd begehre oder andauernd abfällige Gedanken hege gegen meine Mitmenschen, die mir unsympatisch sind, dann bin ich vom Gesetz her verurteilt und dem Gericht verfallen vor Gott, - auch, wenn ich ansonsten noch so viele gute Werke tue. "Denn wer das ganze Gesetz hält, aber nur in einem strauchelt, ist aller Gebote schuldig geworden!" (Jak.2,10). Und hier wird dann eigentlich deutlich, wer wirklich Christus nachfolgen will: Es ist der, der aufrichtigen Herzens sich vor Gott demütigen kann und Ihm sagen kann: "Ich selber vermag Deine Gebote nicht zu halten, HERR! Tue Du es durch mich!" Der Geist Gottes bringt einen Christen dahin, dass er sich nicht mehr damit begnügen kann zu sagen: "Ich zahle immer pünktlich meinen Zehnten, ich gehe jeden Sonntag in die Gemeinde, ich bete morgens und abends, ich habe einen guten Job, ich rauche nicht, ich trage gute Kleidung usw..ich kann vor Gott bestehen." Br. Branham sagte: "Dann seid nicht nichts weiter als ein guter Bürger der Stadt!" Enthaltsamkeit üben, arbeiten, anständig sein, freundlich sein usw. kann auch ein netter Bürger ohne Christus, aber das sind äußere Formen der Gottseligkeit, die eine ganze Zeit lang aufrecht erhalten bleiben können, solange kein Druck aufkommt durch Krankheit, Verfolgung oder Naturkatastrophen ect. Denn wenn wirklich Verfolgung um des Namens Jesu Willen entsteht, dann nützt die äußere Form überhaupt nichts mehr, - dann zeigt sich, was im Herzen des Einzelnen ist, bzw. ob die Gerechtigkeit, die bis dahin ausgelebt wurde, aus dem eigenen Ich kam oder ob sie aus Gott gewirkt wurde durch den Heiligen Geist. Denn nur diese aus Gott gewirkten guten Früchte sind die, die zuletzt nicht erschütterbar sind, wie es im Wort steht: "Dieses »Noch einmal« deutet aber hin auf die Beseitigung der Dinge, die erschüttert werden, als solche, die erschaffen worden sind, damit die Dinge bleiben, die nicht erschüttert werden können. Darum, weil wir ein unerschütterliches Reich empfangen, lasst uns die Gnade festhalten, durch die wir Gott auf wohlgefällige Weise dienen können mit Scheu und Ehrfurcht!" (Hebr.12, 27,28). Ein Mensch, der sich an bestimmte Regeln halten kann, weil er einige gute "Prinzipien" hat, aber der nicht selber ein geschriebener Brief Christi wird, wo das Wort Gottes zum Leben hervorgekommen ist, sondern nur Buchstabe geblieben ist, der wird zusammenbrechen unter hartem Druck, - er wird Hassgefühle bekommen, wenn er nicht die Liebe Gottes benötigt hat, weil er selber unfähig war, auch die Feinde lieben zu können; - er wird davonlaufen, wenn es um sein nacktes Leben geht, wenn er sich nicht vorher Gottes Gnade übergeben hat. Gnade ist, wenn er nicht an seine eigene Kraft glaubt, sondern an die Kraft Christi, an die Geduld Christi, die Sanftmut Christi, die Demut Christi, die Bruderliebe und auch die Feindesliebe Christi, - alles ist Christus im Leib Christi! Im Leib Jesu Christi dient ein Glied dem anderen in Liebe und da gibt es keine Selbstsucht oder einen Eigenwillen oder irgendwelche Bosheit. Und dieser Leib Christi ist ein gekreuzigter Leib, d.h. jedes einzelne Glied dieses Leibes ist mitgekreuzigt und hat allein den Geist Gottes die Gerechtigkeit, die ER fordert, wirken lassen. Es sind die, die da hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, die sollen gesättigt werden. ER kam für Menschen, die nicht gut sind, sagt Br. Branham, die IHN brauchen. Für die, die froh sind, dass es das Kreuz gibt, denn sie wissen, ohne dieses Kreuz und das Mitgekreuzigtsein und das Mitauferstandensein zu einer neuen Schöpfung können sie vor dem Heiligen Gott nicht eine Sekunde bestehen. Und hier ist das Hochzeitskleid, um das es zuletzt geht : Mt. 5, 17 : "Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen! Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und die Leute so lehrt, der wird der Kleinste genannt werden im Reich der Himmel; wer sie aber tut und lehrt, der wird groß genannt werden im Reich der Himmel. Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht weit übertrifft, so werdet ihr gar nicht in das Reich der Himmel eingehen!" Und das führt schließlich zu der "Engen Pforte" : "Und jene Knechte gingen hinaus auf die Straßen und brachten alle zusammen, so viele sie fanden, Böse und Gute, und der Hochzeitssaal wurde voll von Gästen. Als aber der König hineinging, um sich die Gäste anzusehen, sah er dort einen Menschen, der kein hochzeitliches Gewand anhatte; und er sprach zu ihm: Freund, wie bist du hier hereingekommen und hast doch kein hochzeitliches Gewand an? Er aber verstummte. Da sprach der König zu den Dienern: Bindet ihm Hände und Füße, führt ihn weg und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis! Da wird das Heulen und Zähneknirschen sein. Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt!" (Mt. 22, 10 bis 14). Bei dem Hochzeitsgewand handelt sich ganz allein um die Gerechtigkeit Jesu Christi, und bei dem Menschen, der dieses Gewand im Himmel nicht trug, handelt es sich um die eigene Gerechtigkeit, die aus dem Ich gewirkt war. Unsere alte, sündige Natur kann überhaupt kein Christ sein, - sie ist so böse und verurteilt, dass sie mitgekreuzigt werden musste. Das ist total entgegen der weltlichen Weisheit, die immer sagt : "Du hast das gut oder schlecht gemacht, Du, Du, bzw Ich, Ich, Ich" Da geht es immer nur um das, was der Mensch zu tun imstande ist, darauf schaut die Welt: Auf das Äußere. Der Herr Jesus aber sieht auf das Herz! Wenn ich verkehrte Dinge tue und leide darunter, aber ich schaffe es einfach nicht, richtig zu leben, dann sagt Br. Branham doch gerade für diese Situationen diese tröstenden Auszüge : "Geht niemals auf die gesetzliche Seite, sie ist negativ" , "Versucht die Dinge nicht um der Äußerlichkeit wegen zu tun. Es wird euch nichts nützen. Lasst IHN es tun, dann wird es richtig sein!" "Geht zu Ihm und sagt : Vater, ich vermag es nicht, tu Du es!" "Die Dinge, die verkehrt sind, werden von euch abfallen." "Wenn ihr nur behauptet, in Christus zu sein, es aber nicht wirklich seid, wird eure Sünde euch wiederfinden!" Die Gnade vom Kreuz wird auch nur als Liebe Gottes empfunden, wenn man sein eigenes Elend wirklich sieht. Dann klammert man sich voller Verzweiflung über die eigene Unfähigkeit, Gott zu dienen, förmlich daran. Man jauchzt innerlich, dass es das Kreuz von Golgatha gibt, - denn dort ist der alte Kerl, der man selbst ist und der das Gericht Gottes verdient hat, aus dem Weg geräumt worden durch Jesus Christus. Und das ist die Wahrheit und die Gnade und die Liebe Gottes: Unser altes Leben ist hinfort, mit Jesus in das Grab gesunken, und zu einer neuen Schöpfung, die IHM gleich sein wird, mit Ihm auferstanden. Das ist das Vollbrachte Werk von Golgatha: "Er hat den Schuldschein gegen uns gelöscht, den in Satzungen bestehenden, der gegen uns war, und ihn auch aus unserer Mitte fortgeschafft, indem er ihn ans Kreuz nagelte!" (Kol. 2,14), und durch Sein Blut haben wir das gute Gewissen vor Gott (Hebr. 9, 14) und haben den freien Zugang zu Ihm: "Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der die Himmel durchschritten hat, Jesus, den Sohn Gottes, so lasst uns festhalten an dem Bekenntnis! Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der kein Mitleid haben könnte mit unseren Schwachheiten, sondern einen, der in allem versucht worden ist in ähnlicher Weise [wie wir], doch ohne Sünde. So lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit erlangen und Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe!" (Hebr. 4, 14). Ich schrebe diese Zeilen, weil ich mein Vertrauen nicht in meine eigenen Fähigkeiten setze, sondern allein auf die Gerechtigkeit und die Gnade Christi vom Kreuz, wo mein eigenes Ich gar nicht mehr "im Bild" ist, sondern nur JESUS allein! Mag der HERR Gnade schenken, dass noch aufrichtige Herzen erkennen mögen, dass Gott dem Hochmütigen und Selbstgerechten widersteht, dem Demütigen aber Gnade schenkt. Es ist nicht gut, in sich selber stark zu sein, auch, wenn Milliarden Menschen das gutheißen. In der Welt gibt man sich nur gegenseitig die Ehre, von Mensch zu Mensch, aber der HERR sagte: "Meine Lehre ist nicht mein, sondern dessen, der mich gesandt hat. Wenn jemand seinen Willen tun will, so wird er von der Lehre wissen, ob sie aus Gott ist oder ob ich aus mir selbst rede. Wer aus sich selbst redet, sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig, und Ungerechtigkeit ist nicht in ihm." (Joh. 7, 17). Nur ein zerbrochenes Herz und ein zerschlagener Geist ist in der richtigen Verfassung, sich der Gerechtigkeit und somit dem Heiligen Geist Jesus Christi zu unterwerfen und IHN durch sich leben zu lassen. Und das ist dann der "Tiefe Friede", - nicht, wie ihn die Welt gibt, - nämlich die Erlösung von dem eigenen Ich! Da kann auch kein Druck mehr aufkommen, weil man aus dem Wege geräumt ist. Br. Branham sagte es ja: "Die Gabe des Glaubens ist, sich selber aus dem Weg zu räumen" und er sagte sogar "Mein schlimmster Feind ist William Branham!", weil Er den HERRN brauchte und liebte. Das ist die Botschaft! Das ist die Liebe Gottes: Der zweite Adam (Christus) fiel nicht, wie es der erste tat, sondern ER war ohne Sünde (Röm.5,19) und "ER hat Frieden gemacht durch das Blut Seines Kreuzes!" (Kol.1,20). Nicht wir selbst sollen das Leben Jesu Christi nachleben, sondern CHRISTUS SELBST durch uns, Der das Ewige Leben und das Lebendige Wort Gottes ist! Amen!

 

Gottes Segen wünscht Euch

Euer Bruder in Christus

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